Mariendom

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Mariä-Empfängnis-Dom
Religion: christlich
Konfession: römisch-katholisch
Typ: Kathedrale, Pfarrkirche
Zugehörigkeit: Diözese Linz, Dompfarre
Mariendom, vom Höhenrausch.2 (Einkaufszentrum Passage) aus gesehen
Mariendom, vom Höhenrausch.2 (Einkaufszentrum Passage) aus gesehen
PLZ: 4020
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Turm des Mariendoms
Turm des Mariendoms

Der Mariä-Empfängnis-Dom, oft kurz Mariendom oder Neuer Dom genannt, ist das größte Kirchengebäude in Linz. Mit einem Fassungsraum von bis zu 20.000 Personen und einer bebauten Fläche von 5.851 m² ist der Dom die größte Kirche Österreichs. Der Dom ist die Pfarrkirche der Dompfarre.

Geschichte

Nach der päpstlichen Bulle Ineffabilis Deus zur Jungfräulichkeit Marias aus dem Jahr 1855 fasste Bischof Franz Joseph Rudigier den Entschluss zum Bau eines neuen Domes für die 70 Jahre alte Diözese. Er gründete ein Dombaukomitee. Der Grundstein für den neuen Dom konnte am 1. Mai 1862 gelegt werden. Mit der Errichtung wurde der Kölner Dombaumeister Vinzenz Statz beauftragt.

1909 übernahm der Dom die Funktion einer Kathedrale vom nunmehrigen Alten Dom. Geweiht wurde der Mariendom allerdings erst am 29. April 1924.[1]

Dombaumeister

Die Dombaumeister im Laufe der Zeit waren[1]:

Gebäude

Der Dom ist 130 Meter lang und etwa 60 Meter breit. Die Höhe des Turms beträgt 134,69 Meter ab der Geländeoberkante oder 133,53 Meter ab der Fußbodenkante - diese Werte wurde im Juli 2018 in Vorbereitung der Turmsanierung digital gemessen[2]. Der Linzer Dom ist damit um zwei Meter niedriger als der Turm des Stephansdoms in Wien. Die verbaute Fläche beträgt rund 5.170 m².[3]

Größte Kirche Österreichs

Der Dom ist mit einem Fassungsraum von 20.000 Personen die größte Kirche Österreichs. 17.000 Personen haben dabei im Hauptraum platz, 3.000 in der Krypta im Unterschoß. Von diesen Plätzen sind allerdings nur 700 Plätze Sitzplätze.[3]

Altarraum-Neugestaltung 2017

Ab Juni 2017 wurde der Altarraum im Dom neu gestaltet. Die Arbeiten waren bis in den Spätherbst abgeschlossen, so dass der neue Altar am 8. Dezember geweiht werden konnte. Der Altarraum wurde dabei weiter in die Mitte der Kirche - in die Vierung - gerückt, die Sitzbänke sind nun auf drei Seiten rund um den Altar angeordnet. Saniert wurde dabei auch die Heizung. Die Kosten für diese Umgestaltung belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro. Während des Umbaus wurde die Kreuzschwesternkirche für Messfeiern genutzt.[4]

Turmsanierung 2019-2021

Ab Anfang 2019 wurde der Turm für eine Sanierung eingerüstet. Die Sanierungsarbeiten sollen bis 2021 andauern. Die Kirchennutzung ist dadurch nicht eingeschränkt - allerdings ist das Hauptportal derzeit geschlossen, auch das Projekt Turmeremit ist für die Dauer der Bauarbeiten pausiert. Im Mai 2019 wurde die Turmkreuzkugel des Doms erstmals seit der Errichtung 1901 geöffnet. Von Bischof Manfred Scheuer wurde eine Zeitkapsel geborgen, die historische Zeitungen, katholische Blätter und Hefte enthielt. Auch acht kleinere Reliquien befanden sich in der Metall-Kartusche.[5] Die Zeitkapsel wurde anschließen wieder installiert, als zusätzliche Gegenstände wurde unter anderem eine FFP2-Schutzmaske und ein 3D-Druck der Heiligen Familie eingebracht.[6]

Neuerrichtung Domcenter als Zubau ab 2023

Als Erweiterung des bestehenden Doms soll das Domcenter neu errichtet werden. Der Zubau am Domplatz, östlich an den Dom anschließend, soll eine Fläche von rund 120 m² bieten und der Formensprache des Doms entsprechen. Das Gebäude wird als Informationsdrehscheibe eine wichtige Anlaufstelle für Besucher sein. Es wird auch als Treffpunkt für Domführungen dienen. Darüber hinaus wird eine Liftanlage den barrierefreien Zutritt in das Untergeschoß des Doms bieten. Der Linzer Gestaltungsbeirat befürwortete den Entwurf Ende November 2022.[7]

Reinigung und Restaurierung der Kapellen

Seit Mitte 2022 wird an der Reinigung der sieben Kapellen im vordersten (ältesten) Kirchtenteil gearbeitet. Die erste Kapelle (Königin der Jungfrauen) konnte im Frühjahr 2023 fertiggestellt werden. Die Kapellen sind der älteste Teil des Doms, sie wurden zwischen 1862 und 1874 errichtet. Besonders hervorzuheben sind die von der Tiroler Glasmalerei Neuhauser & Co. aus Innsbruck gestalteten, bis zu zwölf Meter hohen Mosaikfenster.

Einrichtung

Der Dom verfügt über zwei Orgeln, die Rudigierorgel sowie die sogenannte Chororgel im Altarraum.

Die Dombauhütte ist zur Erhaltung und Renovierung des Doms eingerichtet.

Begräbnisstätte

In der Krypta befinden sich die sterblichen Überreste von Bischof Franz Joseph Rudigier sowie seinen vier Vorgängern und bisher sechs verstorbenen Nachfolgern. Auch Erzbischof Alois Wagner ist hier beigesetzt.

Klage wegen nächtlichen Glockenschlagens

Im Jahr 2015 wurde die Dompfarre als Betreiber des Doms von einem Anwohner der Baumbachstraße wegen unzumutbarer Lärmbelästigung auf Unterlassung verklagt. Er brachte vor, dass das nächtliche, viertelstündliche Läuten (tatsächlich: Schlagen) der Glocken zur Anzeige der Zeit seine Gesundheit beeinträchtigen würde. Nach dem Versuch, einen Vergleich zu erreichen, wurde zunächst ein Kompromiss erreicht: der "Nachschlag" (das heißt die Wiederholung) zur vollen Stunde sollte zwischen 23:00 und 5:00 Uhr unterbleiben. Da dem Kläger dies aber nach einer Probephase nicht genügte, wurde der Prozess fortgesetzt. Die Klage wurde schließlich in erster Instanz Ende Juli 2015 abgewiesen. Der Kläger kündigte an, in die zweite Instanz zu gehen.[8][9] Die Klage wurde schließlich in dritter Instanz vom Obersten Gerichtshof (OGH) abgewiesen[10].

Erreichbarkeit

Die Haltestelle Symbol Haltestelle Mariendom (200px-Sinnbild Kraftomnibus.svg.png 45, 46) befindet sich rund 40 Meter östlich des Mariendoms.

Bilder

Außenansichten
Innenräume

Siehe auch

Einzelnachweise

Weblinks

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Es gibt auch in der Wikipedia einen Artikel zum Thema Mariä-Empfängnis-Dom.