Stadthitze

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Die durchschnittliche Temperatur eines Jahres ist in Linz seit der vorindustriellen Zeit um mehr als 2°C angestiegen, dies entspricht beinahe dem doppelten des globalen Anstiegs (1,1 C). Die Stadt Linz ist also besonders stark von der Stadthitze betroffen.

Temperaturanstieg in Linz fast doppelt so hoch wie global

Durch das Voranschreiten der menschenverursachten und weiter befeuerten Klimaveränderung ist Linz von Jahr zu Jahr stärker und spürbarer von deren Folgen betroffen. Die durchschnittliche Temperatur eines Jahres ist in Linz seit der vorindustriellen Zeit um mehr als 2°C angestiegen, dies entspricht beinahe dem doppelten des globalen Anstiegs (1,1 C). Die Stadt ist also besonders stark von den Veränderungen des Klimas betroffen.[1]

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Temperaturanstieg in Linz von 1820 bis 2023 um mehr als 2 Grad[1]


Stark erhöhte Zahl von Hitzetagen und Tropennächten in Linz

Die allgemein steigenden Temperaturen führen zu einer erhöhten Zahl von Tagen mit Spitzentemperaturen über 30°C (Hitzetage), aber auch mehr Nächten, in welchen die Temperaturen nicht mehr unter 20°C fallen (Tropennächte). Besonders Tropennächte wirken sich nachteilig auf die Erholsamkeit des nächtlichen Schlafs und somit den Kreislauf aus. Durch intensivere, länger andauernde und häufiger auftretende Hitzewellen verstärken sich die negativen Auswirkungen der Klimaveränderungen auf die Gesundheit der Linzer*innen zusätzlich. Zur Erwärmung und vermehrter Hitze hinaus sind als Folgen des Klimawandels für Linz vermehrte Trockenperioden, Extremereignisse (Gewitter, Hagel, Sturm) und Überflutungen (durch Starkregen oder Fließgewässer) zu erwarten.[1]

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Hitzetage über 30°C in Linz von 1930 bis 2023[1]


Alle 5 heißesten Jahre in Linz zwischen 1816 und 2022 waren ab 2018

Die fünf heißesten Jahre in Linz in den 207 Jahren zwischen 1816 und 2022 mit mit Jahresdurchschnittstemperatur über dem langjährigen Mittelwert zwischen 1981 und 2010 waren alle in den letzten 5 Jahren (2018 bis 2022):

  • 2018: 3,4 ° über dem langjährigen Mittelwert zwischen 1981 und 2010
  • 2014: 1,8 ° über dem langjährigen Mittelwert zwischen 1981 und 2010
  • 2015: 1,8 ° über dem langjährigen Mittelwert zwischen 1981 und 2010
  • 2019: 1,7 ° über dem langjährigen Mittelwert zwischen 1981 und 2010
  • 2020: 1,4 ° über dem langjährigen Mittelwert zwischen 1981 und 2010

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Heißeste Jahre in Linz zwischen 1816 und 2022[1]


Klimastrategie der Stadt Linz und Hitze-Notfallplan für Linz

Grundsatzerklärung und Handlungsübersicht für Klimastrategie der Stadt Linz ab 2019

Eine erste "Grundsatzerklärung und Handlungsübersicht für eine umfassende Klimastrategie der Stadt Linz" wurde am 7. November 2019 vom Linzer Gemeinderat beschlossen.[2][3]
Der Klimabeirat und der Klimafonds wurden in der Gemeinderatssitzung am 14.5.2020 eingerichtet.[4][5]

Stadt Linz muss ab 2023 einen Hitze-Notfallplan entwickeln

Die Stadt Linz will mit einem neuen Anpassungskonzept ab 2023 Vorkehrungen treffen, um die nicht mehr abwendbaren Folgen der klimatischen Veränderungen – etwa Hitzewellen, Starkregen-Ereignisse oder Trockenheit – abzufedern. "Die Schwerpunkte liegen in der klimagerechten Stadt- und Mobilitätsentwicklung sowie der Stadtbegrünung" so Klimastadträtin Mag. Eva Schobesberger.[1]

Laut einem Bericht von OE24 (Ausgabe Oberösterreich) vom Mittwoch, 21. Juni 2023[6] will die Stadt Linz ab 2023 einen Hitze-Notfallplan entwickeln. Da die durchschnittliche Temperatur eines Jahres in Linz seit der vorindustriellen Zeit um mehr als 2°C angestiegen ist, was beinahe dem doppelten des globalen Anstiegs (1,1 C) entspricht, ist die Stadt Linz besonders von den Veränderungen des Klimas betroffen. Das bedeutet, dass die Stadt ihre Herausforderungen wie die Abmilderung von Hitzeinseln, eine ausreichende Durchlüftung, die Vorbereitung auf Starkregen, gesundheitliche Auswirkungen von Hitze oder auch die Aufenthaltsqualität an öffentlichen Plätzen im Sommer nicht mehr wie bis 2023 isoliert von einander betrachten darf, sondern nun ganzheitlich bewerten muss.[6]

Fridays for Future und Club of Rome warnen seit Jahren vor Temperaturerhöhung

===Fridays for Future: Warnung vor globaler Temperaturerhöhung und Stadthitze===

Siehe auch: Folgen der globalen Erwärmung in Deutschland (Wikipedia)
Siehe auch: Folgen der globalen Erwärmung in Europa (Wikipedia)
Siehe auch: Folgen der globalen Erwärmung in Österreich (Wikipedia)

Sollte es nicht gelingen, die globale Temperaturerhöhung auf 1,5 Grad zu begrenzen, so kommt es zunehmend zu Hitzewellen, Dürreereignissen, Anstieg des Meeresspiegels und Abschmelzen des Eises an den Polkappen. Auch kriegerische Auseinandersetzungen sind aufgrund der Offline: Bevölkerungsexplosion (Suche auf archive.org) und der daraus resultierenden zunehmenden Verknappung von Ressourcen zu befürchten.[7][8] Im schlimmsten Fall erhitzt sich unser Planet durch selbstverstärkende Effekte immer weiter bis er letztlich für die Menschheit unbewohnbar wird.[9]

All das ist seit vielen Jahren bekannt und die Appelle der Wissenschaftler werden von Jahr zu Jahr dringlicher. Tatsächlich wurde dann auch 2015 im Pariser Klimaschutzabkommen vereinbart, dass die maximale globale Temperaturerhöhung deutlich unter 2 Grad Celsius begrenzt werden muss. Damit wurde indirekt auch festgelegt, dass unserer Menschheit noch ein bestimmtes CO2-Budget zur Verfügung steht, welches nicht überschritten werden darf. Das Problem: Kein einziges Land der Welt hält sich aktuell an diese Vorgaben! Bereits in 10 - 15 Jahren wird dieses Budget aufgebraucht sein, wenn die Emissionen weiterhin auf dem aktuellen Niveau verharren oder wie in Österreich sogar in den letzten 3 Jahren wieder angestiegen sind. Es scheint also, als würde die Wirtschaft und Politik, bewusst unsere Zukunft für kurzfristige Profite oder Wahlerfolge aufs Spiel setzen. Es werden nicht annähernd jene Maßnahmen getroffen, die notwendig wären, um das überlebensnotwendige 1,5 Grad Ziel zu erreichen. Auf der Homepage der Linzer Aktionsgruppe von Fridays for Future Austria[9] wird immer wieder informiert, wann und wo genau Aktionen zum Klimaschutz in Linz stattfinden.[9]

Bericht an den Club of Rome 2016: Ein Prozent ist genug

"Ein Prozent ist genug" heißt der Bericht an den Club of Rome des Jahres 2016. Er trägt den Untertitel „Mit wenig Wachstum soziale Ungleichheit, Arbeitslosigkeit und Klimawandel bekämpfen“. Die beiden Autoren Jørgen Randers und Graeme Maxton sind in der Beurteilung der Wochenzeitung Die Zeit zwei der weltweit einflussreichsten Zukunftsforscher.[10] Der deutsche Bundesentwicklungsminister Gerd Müller sagte bei der Buchvorstellung, dass der Club of Rome seiner Zeit immer voraus gewesen sei: „Unser westliches Wirtschafts- und Konsummodell sei nicht das Zukunftsmodell für Indien und Afrika.“[10][11]

In dem Buch geht es nicht nur um eine Begrenzung des Wachstums in den Industrieländern, sondern um eine Abkehr vom derzeitigen marktradikalen Denken insgesamt und um einen radikalen Umbau der Volkswirtschaften. „Das Wirtschaftssystem ist eher der Grund unserer Probleme und nicht ihre Lösung“, so die Autoren. Mit ihren Thesen versprechen sie sich Zustimmung breiter Kreise: „Unsere Vorschläge dürften für die demokratische Mehrheit der Wähler sehr attraktiv sein, denn so gut wie alle Maßnahmen schaffen nicht nur langfristig eine bessere Welt, sondern auch kurzfristig unmittelbare Vorteile für die meisten Menschen“. Neben dem Wirtschaftssystem geht es den Autoren um die Begrenzung der Weltbevölkerung. Die Verdoppelung der Bevölkerung in den vergangenen 50 Jahren identifizieren sie als die Hauptursache für die fortschreitende Zerstörung unseres Planeten und plädieren dafür, die Wachstumsrate der Bevölkerung weiter zu drosseln bzw. ins Negative zu kehren.[11]

Weitere Informationen

Siehe auch

Wikipedia-Links

Sonstige Web-Links

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Das Klimawandelanpassungskonzept der Stadt Linz: Grundlegende Leitlinie zur künftigen Klimaanpassung, linz.at Medienservice, 20. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023
  2. Linzer Klimastrategie, BürgerInnen-Service, Neues Rathaus, 4041 Linz, abgerufen am 1.5.2020
  3. Grundsatzerklärung der Stadt Linz zu den Linzer Klimazielen, beschlossen am 7. November 2019, BürgerInnen-Service, Neues Rathaus, 4041 Linz, abgerufen am 1. Mai 2020
  4. Gemeinderat am 14.5.2020 im Zeichen von Corona und Klima: Klimabeirat und Klimafonds eingerichtet, Bürgermeister Klaus Luger: „Gemeinsamer Fokus: Erhöhung der Lebensqualität durch Klimaschutz!“, linz.at Medienservice (Archiv) auf linz.at, 14. Mai 2020, abgerufen am 17. Mai 2020
  5. Grünes Licht für Linzer Klimapaket, Tips.at, 14. Mai 2020, abgerufen am 17. Mai 2020
  6. 6,0 6,1 Stadt Linz will jetzt einen Hitze-Notfallplan: Grundlegende , OE24.at OÖ, Mittwoch 21. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023
  7. Offline: Univ.-Prof. Gunnar Heinsohn (Universität Bremen): Genozide durch Bevölkerungsexplosion (Suche auf archive.org)
  8. Offline: Univ.-Prof. Hartmut Dießenbacher (Universität Bremen): Genozide durch Bevölkerungsexplosion (Suche auf archive.org)
  9. 9,0 9,1 9,2 Fridays for Future Linz, Oberösterreich, abgerufen am 24.5.2019
  10. 10,0 10,1 Zukunftsforscher plädieren für Ein-Kind-Politik in Industrieländern, Die Zeit, 13. September 2016, abgerufen am 25. Mai 2019
  11. 11,0 11,1 Ein Prozent ist genug; Bericht an den Club of Rome des Jahres 2016 mit 13 Vorschlägen zur Drosselung von Bevölkerungswachstum und Erderwärmung, abgerufen am 25. Mai 2019