Kapuzinerkloster Urfahr

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Kapuzinerkloster Urfahr
Religion: christlich
Konfession: römisch-katholisch
Typ: Kloster (aufgelassen)
Anschrift: Kirchengasse
PLZ: 4040
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Das Kapuzinerkloster Urfahr ist ein ehemaliges Kloster im Linzer Bezirk Urfahr. Es wurde 1694 bis 1785 von den Kapuzinern betrieben. Die ehemalige Klosterkirche ist heute als Stadtpfarrkirche Urfahr erhalten.

Geschichte

Vorgeschichte

Der Kapuzinerorden betrieb seit 1606 ein Kloster in Linz (Kapuzinerkloster). Gegen Ende des 17. Jahrhunderts reifte der Wunsch, auch in der eigenständigen Gemeinde Urfahr ein Kloster zu gründen. Insbesondere in den Wintermonaten war die dortige Bevölkerung von der Seelsorge abgeschnitten, da noch keine dauerhafte Brückenverbindung bestand. Möglicherweise Stand der Gründungswunsch mit einem Besuch des "Predigers gegen die Türkengefahr" Marco d´Aviano im Jahr 1680 in Zusammenhang. Noch im gleichen Jahr wure ein Ersuchen an Kaiser Leopold I., der in Linz weilte, herangetragen.

Hospiz

Die Genehmigung zur Errichtung eines Hospizes für bis zu vier Brüder wurde noch im Jahr 1680 durch Kaiser und den Passauer Bischof erteilt. Die Vermutung, die Errichtung des Hospizes wurde von den Brüdern nur als Schritt auf dem Weg zur Gründung eines Klosters gesehen, wird auch durch ein Schreiben des Passauer Bischofs an den Kapuzinerprovinzial vom Juli 1683 bestätigt, in dem dieser Bittet, mit der Errichtung des Klosters noch zu warten.

Nach der Genehmigung zur Einrichtung eines Hospiz für vier Brüder wurde ein unvollständig errichtetes Haus erworben. Der Kaufpreis von 3000 Gulden für das Haus und den umgebenden Garten wurde vom bisherigen Eigentümer Graf Gundacker von Starhemberg erlassen. In das Haus zogen vier Ordensbrüder am 24. Juni 1687 ein.

Kloster

In einer Urkunde vom 28. Juli 1687 wurde schließlich die bischöfliche Erlaubnis zum Klosterbau erteilt.

Wir ertheilen nun auf die nochmalige
Bitte die hohe Erlaubnis, das Hospiz
in ein Kloster für zwölf aber nicht mehrere
Religiosen zu erweitern und wenn sie
befähigt befunden worden sind, so dürfen
sie dort die Seelsorge ausüben, [...]
jedoch ohne jede Beeinträchtigung der bischöflichen
und pfarrlichen Rechte. Wir bestimmen auch,
und verordnen ferners, daß, wenn jemals mehr
als zwölf Patres gegen den Willen des jeweiligen
Pfarrers Pfarrechte ausüben oder dieselben
schwächen würden, so solle diese
ganze Bewilligung nichtig und ungiltig sein
und das Kloster in den alten Stand
zurückgebracht werden [...]

Die Grundsteinlegung erfolgte in Anwesenheit der Prälaten von Lambach und Wilhering am 27. April 1690. Am Palmsonntag des Jahre 1694 zogen schließlich die Patres aus dem Hospiz in das neue Kloster. Bereits am 8. Mai 1694 konnte schließlich die Kirche provisorisch eingeweiht werden.

Im Zeitraum zwischen 1750 und 1775 belief sich der Personalstand des Urfahraner Klosters in der Regel auf 20 bis 25 Ordensmitglieder. Dies führte immer wieder zu Klagen seitens des Stadtpfarrers von Linz und des Magistrats.

Klosteraufhebung und Nachnutzung

Durch die josephinische Kirchenreform wurde 1783 die Diözese Linz geschaffen. In Zuge dessen wurden auch Klöster aufgehoben; das Aufhebungsdekret für das Kapuzinerkloster Urfahr ist mit 14. Februar 1785 datiert. Bereits am selben Tag erschien der Landesrat Eybel im Kloster und teilte den Patres die Aufhebung mit.

In weiterer Folge wurde die Pfarre Urfahr gegründet. Als am 1. Mai 1785 trat der erste Urfahraner Pfarrer, der vormalige Kanonikus von Spital am Pyhrn, Josef Franz de Paula Mayr sein Amt an. Die neue Ortspfarre übernahm das vormalige Kirchen- und Klosterinventar, lediglich die Klosterbibliothek blieb nicht erhalten. Aus der ehemaligen Klosterkirche wurde die nunmehrige Stadtpfarrkirche Urfahr. Auch das Klostergebäude blieb bis zu seinem Neubau im Jahre 1968 als Pfarrhof erhalten.

Quellen


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