Josef Weidenholzer

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Josef Weidenholzer
Josef Weidenholzer
Josef Weidenholzer
Beschreibung: Professor für Gesellschaftspolitik und Sozialpolitik und seit 1998 Vorstand des Instituts für Sozial- und Gesellschaftspolitik der Johannes Kepler Universität Linz. Er ist Präsident der europäischen NGO-Plattform ‚Solidar‘ und seit 2008 Gründungsmitglied und wissenschaftlicher Leiter des Kongresses Momentum in Hallstatt. Ab dem 1. Dezember 2011 bis 2019 war er Mitglied des Europäischen Parlaments[1].
Geburtsdatum: 1950
Geburtsort: St. Florian am Inn
Organisationen: Logo JKU Logo SPÖ 

Josef Weidenholzer (* 1950 in St. Florian am Inn) ist Professor für Gesellschaftspolitik und Sozialpolitik und seit 1998 Vorstand des Instituts für Sozial- und Gesellschaftspolitik der Johannes Kepler Universität Linz. Er ist Präsident der europäischen NGO-Plattform ‚Solidar‘ und seit 2008 Gründungsmitglied und wissenschaftlicher Leiter des Kongresses Momentum in Hallstatt. Ab dem 1. Dezember 2011 bis 2019 war er Mitglied des Europäischen Parlaments[2].

Leben

Nach dem Besuch des Stiftsgymnasiums Kremsmünster studierte Weidenholzer von 1968 bis 1973 Soziologie an der Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Universität Linz) und engagierte sich als Student im Verband sozialistischer StudentInnen (VSStÖ). 1973 absolvierte er das Magisterstudium, 1977 die Promotion und 1982 die Habilitation.

Weidenholzer startete seinen beruflichen Werdegang 1973 als Vertragsassistent am Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Universität Linz und 1975 als Universitätsassistent am Institut für Gesellschaftspolitik. Daneben war er als Mitarbeiter der Ludwig Boltzmann Gesellschaft für Geschichte der Arbeiterbewegung bei Karl Stadler an der Johannes Kepler Universität tätig.

Nach mehreren Lektoraten an verschiedenen Akademien und Universitäten (z.B. Technische Universität Graz, Universität Budweis (České Budějovice), Universität Klagenfurt, …), mehrmaligen Forschungsaufenthalten in Großbritannien, Vorträge an Universitäten in Deutschland, USA, GB, Frankreich, Belgien, Tschechien, Ungarn, Schweden, Zypern, Taiwan, Thailand, Korea und Indien und einer Gastprofessur an der Staffordshire University in Großbritannien wurde Weidenholzer 1983 zum außerordentlichen Universitätsprofessor für Gesellschaftspolitik und Sozialpolitik ernannt.

1984 erhielt Weidenholzer den Förderpreis vom Victor-Adler-Staatspreis für Geschichte sozialer Bewegungen. Von 1984 bis 1998 war er Leiter des Forschungsinstituts für Sozialplanung, von 1998 bis 2003 Studiendekan der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Johannes Kepler Universität.

Wirken

Josef Weidenholzers inhaltliche Schwerpunkte sind Sozialpolitik, Theorien vom Wohlfahrtsstaat, internationaler Vergleich wohlfahrtsstaatlicher Systeme, politische Theorie und politische Kulturen im internationalen Systemvergleich, Theorie und Geschichte sozialer Bewegungen insbesondere der Arbeiterbewegung und die Weiterbildung in Theorie und Anwendung.

Auch baute er den Verein Museum Arbeitswelt in Steyr auf, dessen Vorsitzender er von 1986 bis 1993 war und führte dabei die Landesausstellung Arbeit – Mensch – Maschine (1987) durch, die ausschlaggebend für die Dauereinrichtung des Museums war.

Josef Weidenholzer gilt als überzeugter Europäer und engagierter Professor. Als Präsident der Volkshilfe setzt sich Weidenholzer 1991 bis 2015 für soziale Gerechtigkeit ein und bezog öffentlich Position gegen Ausgrenzung. Eine Verbesserung der Situation von sozial benachteiligten Menschen ist ihm ein besonderes Anliegen, wofür er sich auch politisch engagiert.

Politisches Engagement

Weidenholzer kandidierte für die SPÖ bei der Europawahl 2009.[3] Durch die Einführung des Lissabon-Vertrages zog er am 1. Dezember 2011 als Abgeordneter der SPÖ ins europäische Parlament ein.[4]

Schriften (Auszug)

  • Der sorgende Staat. Zur Entwicklung der Sozialpolitik von Joseph II bis Ferdinand Hanusch. Wien 1985.
  • Der österreichische Weg, Aussichten und Einsichten. Linz Wien 1989.
  • Bewegung und Klasse. Studien zur österreichischen Arbeitergeschichte. (Mithrsg.) Arbeitswelt und Sozialstaat. Festschrift für Gerhard Weissenberg zum 60. Geburtstag, Wien 1980.
  • Die Situation der Fabrikarbeiterin in Oberösterreich. (Mithrsg.), Schriftenreihe zur sozialen und beruflichen Stellung der Frau. o.O. 1980.
  • Perspektiven und Tendenzen in der Sozialpolitik. (Mithrsg.) Oswin Martinek zum 60. Geburtstag. o.O. 1984.
  • Welfare State Development in East Asia. (Mithrsg.) Gesellschafts- und Sozialpolitische Texte. Linz 2001.
  • Bilanz gewerkschaftlicher Jugendarbeit in der Zweiten Republik. In: 30 Jahre Gewerkschaftsjugend – Rückblick und Ausblick. Linz 1975.
  • Der alltägliche Faschismus. In: Aufrisse 2 Jg. Nr. 3/1981 sowie in: Reihe gewerkschaftliche Orientierung, Nr. 1/83, S. 19-32.
  • Der alte(rnde) Mensch und das Arbeitsrecht. In: Helmut Konrad (Hrsg.), Der alte Mensch in der Geschichte, S. 107-121, Wien 1982.
  • Politik in Bewegung – ein Jahrhundert Sozialdemokratie. In: Arbeit/Mensch/Maschine, Der Weg in die Industriegesellschaft, Beiträge. Linz 1987.
  • Alternative political movements. In: Jim Sweeney, Josef Weidenholzer (Hrsg.), Austria: A Study in Modern Achievement, S. 101-108. Aldershot 1988.
  • Armut als ewig neue Herausforderung. In: Armut in Österreich, Edition pro mente, S. 29-44. Linz 1995.
  • Die Rekonstruktion der Sozialdemokratie in Linz 1945–1950. In: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1995. Entnazifizierung und Wiederaufbau in Linz (Mithrsg.), S. 13-68. Linz 1996.

Einzelnachweis

Weblinks

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