Energie AG

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Energie AG Oberösterreich
Vereinslogo
Branche Energieversorgung, Infrastruktur
Adresse Böhmerwaldstraße 3
Leitung Leonhard Schitter, Andreas Kolar, Stefan Stallinger
Webseite EnergieAG.at
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Die Energie AG Oberösterreich (früher OKA für Oberösterreichische Kraftwerke AG) ist ein regionales Infrastrukturunternehmen. Der Konzern ist mit seinen Tochterunternehmen und Beteiligungen in den Sparten Energie, also Strom, Gas und Wärme sowie in den Bereichen Entsorgung und Wasser tätig. Durch stetige Expansion ist die Energie AG in zehn Ländern Zentral- und Osteuropas (Österreich, Deutschland, Italien, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Moldawien, Ukraine, Slowenien) aktiv. Seit September 2008 ist der Konzern mit allen Abteilungen in der neuen Zentrale Power Tower nahe dem Linzer Hauptbahnhof angesiedelt. Das Unternehmen hatte im Geschäftsjahr 2009/2010 einen Umsatz von 1.979 Mio. Euro bei einer Mitarbeiterzahl von 7.294.

Geschäftsbereiche

  • Energie (Strom, Gas, Fernwärme, Telekommunikation)
  • Entsorgung
  • Wasserversorgung

Geschichte

  • 1892 Beginn der Planung einer Dampfzentrale in Sankt Wolfgang im Salzkammergut mit 25 PS (18kW), Geburtsstunde der ersten öffentlichen Stromversorgung im Salzkammergut.
  • 1902 Erbaut durch Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft, wird das erste große Wasserkraftwerk in Oberösterreich, das Kraftwerk Traunfall, in Betrieb genommen.
  • 1905 Gründung der Aktiengesellschaft „Elektrizitätswerke Stern&Hafferl AG“.
  • 1909 Der Oberösterreichische Landtag beschließt die Beteiligung des Landes an der EW Stern&Hafferl AG.
  • 1918 Das Ende des Ersten Weltkrieges und der Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie bringen den Verlust großer Teile des Staatsgebietes Österreichs und eine völlige Neuordnung der Energieversorgung entsteht. Gründung der Oberösterreichischen Wasserkraft Ges.m.b.H.
  • 1920 Umwandlung der Ges.m.b.H. in die Oberösterreichische Wasserkraft- und Elektrizitäts-AG (OWEAG).
  • 1924 Bau der ersten 110kV-Leitung Österreichs vom Speicherkraftwerk Partenstein nach Linz/Wegscheid und Steyr.
  • 1929 Vereinigung der OWEAG und der EW Stern&Hafferl AG zur Österreichischen Kraftwerke AG (ÖKA). Die neue Gesellschaft besitzt 12 Wasserkraftwerke und zwei Kohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von 85 MW und 3250 Kilometer Stromleitungen.
  • 1941 Umbenennung der ÖKA in „Kraftwerke Oberdonau AG“ (KOA).
  • 1945 Starker Rückgang des Strombezuges bei Kriegsende. Notstandsmaßnahmen bei der ÖKA nach schweren Kriegsschäden an den Anlagen. Rückbenennung der KOA in ÖKA.
  • 1947 Mit dem Zweiten Verstaatlichungsgesetz wird die OKA zur Landesgesellschaft für Oberösterreich. Der Name ändert sich in Oberösterreichische Kraftwerke AG [OKA].
  • 1964 Fertigstellung des neuen Bürogebäudes der Generaldirektion in Linz, Böhmerwaldstraße.
  • 1967 Baubeginn Kraftwerk Riedersbach – Größte Investition in der OKA Geschichte.
  • 1980 Die Informations- und Beratungstätigkeit wird ausgebaut. Energieeffizienz, Energieberatung und neue Energietechniken prägen in den nächsten Jahrzehnten das Unternehmensgeschehen.
  • 1989 Mit der Beteiligung an der WAV (Welser Abfallverwertungsgesellschaft m.b.H.) steigt die OKA in den Bereich der Müllentsorgung ein. Die OKA eröffnet das Sonnenkraftwerk am Loser und erzeugt zum ersten Mal Ökostrom.
  • 1991 Gründung der AVE (Abfall-, Verwertung-, Entsorgungsgesellschaft mbH).
  • 1996 Im Modellhaus „Haus der Zukunft“ wird Bauen und Wohnen mit der Sonne einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
  • 1999 Nach einer Reorganisation wird aus der OKA die Energie AG Oberösterreich. Kundenorientierung, Expansionspolitik und neues Konzerndenken stehen dabei im Vordergrund. Freier Strommarkt für Industriekunden.
  • 2000 Das Unternehmen steigt zunehmend in die Bereiche Entsorgung und Wasserwirtschaft ein.
  • 2001 Liberalisierung des Strommarktes in Österreich.
  • 2004 Gründung der Wärme Oberösterreich G.m.b.H. zur Bündelung aller Fernwärmeaktivitäten des Konzerns.
  • 2005 Baubeschluss für den Bau des 400-MW-Gas-und-Dampfkraftwerkes in Timelkam. Dieses wird das bedeutendste Kraftwerk der Energie AG.
  • 2006 Die Energie AG ist Oberösterreichs größter Infrastrukturkonzern. Die Geschäftsfelder Energie (Strom, Wärme und Gas), Entsorgung und Wasser sind tragende Säulen des Unternehmens. Die Marktgebiete liegen in Österreich, Süddeutschland, Tschechien, Ungarn und den angrenzenden zentraleuropäischen Staaten.
  • 2008 Bezug der neuen Konzernzentrale, dem Power Tower, in der Böhmerwaldstraße. Inbetriebnahme des 400 MW-Gas-und-Dampf-Kraftwerkes in Timelkam.
  • 2009 Markteintritt in Italien (Entsorgung) und Slowenien (Wasser).

Kraftwerke

Die Energie AG betreibt 35 meist kleinere Wasserkraftwerke, davon sind 26 Laufkraftwerke an der Traun, der Steyr und anderen Flüssen, sowie 9 Speicherkraftwerke. Insgesamt produzieren diese Kraftwerke 1100 GWh pro Jahr, was 8,25% des oberösterreichischen Stromverbrauchs entspricht. Die großen Donaukraftwerke in Oberösterreich werden nicht von der Energie AG sondern vom Verbund betrieben. Daneben hat das Unternehmen zwei große kalorische Kraftwerke, in Timelkam und Riedersbach, sowie Kraftwerke mit Energieerzeugung aus Photovoltaik und Biomasse. Insgesamt produziert die Energie AG 4 TWh pro Jahr, womit das Unternehmen 75% des an die Endkunden verkauften Stroms selbst produziert.

Photovoltaik

Die Energie AG betreibt daneben mehrere Photovoltaikanlagen:

  • Versuchsanlage Seewalchen am Attersee, entlang der A 1 West Autobahn
  • Sonnenkraftwerk am Loser, mit maximal 30 KW
  • Sonnenkraftwerk am Power Tower, der Konzernzentrale in Linz
  • Sonnenkraftwerk Eberstalzell, Inbetriebnahme im Mai 2010, Leistung: 1 Megawatt - derzeit größtes Sonnenkraftwerk Österreichs.

Aktionäre

Das Unternehmen war bis 2002 zu 100 Prozent im Besitz des Landes Oberösterreich. 25% plus eine Aktie wurden beim Eintritt in die Energie Allianz an deren Mitgliedsgesellschaften veräußert. 2006 zog sich die Energie AG aus der Energie Allianz zurück - das Land als Mehrheitseigentümer musste die Anteile zurück kaufen. Die Linz AG biehielt sich ihr Aktienpaket und war fortan mit 6,25% an der Energie AG beteiligt. 93,75% waren wieder im Besitz des Landes Oberösterreich.

Das zurückgekaufte Aktienpaket stand in weiterer Folge zum Verkauf. Verhandlungen mit der TIWAG folgten, führten allerdings zu keinem Ergebnis. Das Ende der Verhandlungen stand im Frühjahr 2007 fest. Am 5. Juli 2007 beschloss der oberösterreichische Landtag mit Stimmenmehrheit, einen Teil der Energie AG (100% - 6,25% (Linz AG) - 51 % (in der Verfassung festgeschriebener Mindestanteil der öffentlichen Hand) = 42,75%) über einen Börsengang zu verkaufen. Dem Beschluss folgte eine massive Kampagne der SPÖ Oberösterreich mit ihrem Vorsitzenden Erich Haider (der gleichzeitig auch stellvertretender Aufsichtsratspräsident der Energie AG war) gegen den Börsengang.

Die SPÖ konnte Anfang Dezember die notwendigen Unterschriften für die Einleitung einer Volksbefragung im Frühjahr 2008 vorlegen. Zur Bürgerbefragung ist es aber nicht mehr gekommen, weil Landeshauptmann Josef Pühringer den Börsengang am 9. Jänner 2008 völlig überraschend gestoppt hat. Anstelle des Börsengangs präsentierte er den sogenannten "Plan B", der eine Kernaktionärsgruppe aus Oberösterreich mit Banken, Versicherungen und Leitunternehmen des Landes sowie die Mitarbeiter und strategische Partner als Anteilseigner vorsah. Der "Plan B" wurde im Juli 2008 umgesetzt.

Vorstand

Der Vorstand aus derzeit drei Personen setzt sich zusammen aus (Stand: 11/2023)[1]:

Kennzahlen

Konzern-Umsatz 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10
gesamt Mio. EUR 1.141,8 1.520,1 1.806,0 1.979,0
Energie Mio. EUR 819,6 1.116,1 1.369,4 1.490,6
Entsorgung Mio. EUR 255,2 323,8 328,7 395,6
Wasser Mio. EUR 67,0 80,2 107,9 118,8

Konzernstruktur

2006 entschloss sich die Energie AG zu einer Holding-Struktur. In der Holding sind Steuerungs- und Konzernfunktionen angesiedelt. Neben der Energie AG Holding sind Geschäftsbereiche mit operativen und kaufmännischen Tätigkeiten und Servicebereichen in Form von Einzelgesellschaften angesiedelt, diese sind somit selbstverantwortlich.

Neben der Holding und den zahlreichen Gesellschaften gibt es noch vier Servicebereiche (Tech, Business, Customer und Personal), die eigenständig arbeiten.

Leitgesellschaften

  • AVE Energie AG Oberösterreich Umwelt GmbH
Die AVE Energie AG Oberösterreich Umwelt GmbH ist die größte Leitgesellschaft der Energie AG Oberösterreich und ist Marktführer in Österreich. Der Konzern ist darüber hinaus in Deutschland, Tschechien, Ungarn, der Slowakei, Rumänien, Italien, in der Ukraine und in Moldawien tätig. Sie bietet alle Wertschöpfungsstufen der Abfallbehandlung an.
  • Energie AG Oberösterreich Wasser GmbH
Kümmert sich um die Bereiche Wasser und Abwasser in Österreich, Tschechien, Süddeutschland, der Slowakei und Ungarn. In Österreich gibt es eine eigene Wasserdienstleistungsgesellschaft (WDL), die in den Sparten Wasser, Kanal und Kläranlagen tätig ist. Am tschechischen Markt ist die Energie AG mit vier Gesellschaften beteiligt (VAK JC in Budweis, VAK BEROUN nahe Prag, Vodos Kolin und VS Chrudim).
  • Energie AG Oberösterreich Wärme GmbH
Zuständig in Oberösterreich und Tschechien für die Aktivitäten im Bereich Wärme. Im Detail ist das die Fernwärmeversorgung von Oberösterreich, die Versorgung von Industriekunden mit Prozesswärme sowie Biomasse- und Geothermie-Aktivitäten.

Einzelgesellschaften

  • Energie AG Oberösterreich Kraftwerke GmbH
Zuständig für Planung, Errichtung, Betrieb und Instandhaltung von Kraftwerken für Strom- und Wärmeerzeugung.
  • Energie AG Oberösterreich Trading GmbH
Tätigt energiewirtschaftliche Dienstleistungen. Handel mit elektrischer Energie und Zertifikaten, Planung und Optimierung des Kraftwerkeinsatzes und der Brennstoffbeschaffung.
  • Energie AG Oberösterreich Netz GmbH
Planung, Bau, Betrieb und Wartung von 29.000 km Stromleitungen und 42 Umspannwerken.
  • Energie AG Oberösterreich Vertrieb GmbH & CoKG
Betreut Kunden in Privathaushalten, Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie.
  • Energie AG Oberösterreich Data GmbH
Dienstleistungen im Telekommunikationsbereich innerhalb des Konzerns und in der freien Wirtschaft. Die Data GmbH betreut ein flächendeckendes Lichtwellenleiternetz in Oberösterreich, bietet Dienstleistungen zur Messung von Energieträgern und betreibt ein GPS-System.
  • Enamo GmbH
Die Enamo ist ein Joint-Venture-Vertriebsunternehmen zwischen Energie AG Oberösterreich (65%) und Linz AG (35%) und führt seit dem Markteintritt am 1. Juli 2007 die Geschäfte der Stromvertriebstöchter beider Konzerne.
  • Fair Energy GmbH
Die Fair Energy ist eine neue Tochtergesellschaft der Energy AG Oberösterreich und bietet Dienstleistungen und Know-how und in Sachen Energieeffizienz und neuen Energietechnologien.

Power Tower

Der Power Tower, die neue Konzernzentrale der Energie AG.
Der Power Tower, die neue Konzernzentrale der Energie AG.

Die neue Konzernzentrale, der Power Tower, ist eine Symbiose aus moderner Architektur und einzigartiger Energieanwendung. Das neuartige Energiekonzept basiert auf den drei Säulen Gebäudehülle, Energietechnik und Energieaufbringung. Der Power Tower ist das erste Bürohochhaus mit Passivhauscharakter und bezieht seine Energie zum größten Teil aus Erde, Sonne und Wasser.

Konzernauftritt

Voller Energie lautet der neue Slogan der Energie AG. Die neue Werbelinie positioniert den Konzern als starke, österreichische Marke. Die so genannten Loomies, leuchtende Lichtpunkte, symbolisieren Energie.

Innovationen

Innovation und Umweltfreundlichkeit sind zwei Schlagworte des Konzerns. Die Energie AG positioniert sich unter anderem bei der Entwicklung und Förderung der Wärmepumpentechnologie, der Anwendungsforschung im Bereich der Brennstoffzellen, dem Passivhausbau und bei Solarkraftwerken.

Sportförderung

Die Energie AG sponsert gesellschaftsrelevante Bereiche wie Sport, Kultur, Bildung und Soziales. Mit der Energie AG Sportfamilie unterstützt der Konzern heimische Spitzen- und Nachwuchssportler, wie die Olympia-Dritte Violetta Oblinger oder Christian Hoffmann.

Quellen

Weblinks

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