Donaudüker

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Bauwerk auf der Nordost-Seite
Bauwerk auf der Nordost-Seite
Bauwerk auf der Südwest-Seite
Bauwerk auf der Südwest-Seite
Blick in den Düker (cc-by-sa)

Der Donaudüker bildet eine in rund 25 Meter Tiefe unter der Donau liegende [1], rund 375 Meter lange Verbindung zwischen dem linken und dem rechten Donauufer. Der Düker verbindet die Gemeinden Steyregg (Plesching) und Linz. Er führt drei Abwasserleitungen und eine Frischwasserleitung.

Bauzeit

Der Spatenstich zum Bau des Dükers fand am 23. September 1974 statt. Die Errichtung wurde im Pressverfahren durchgeführt, das zur damaligen Zeit (1974-1978) als Pionierleistung im süddeutschen Raum galt, da keine einschlägigen Erfahrungen für ein Projekt in diesen Dimensionen vorlagen [2] [3]. Pressen mit einem Gesamtdruck von 2200 Tonnen brachten dabei Pressrohre mit einer Wandstärke von 30 cm und einem Durchmesser von DIN 2400 mm ein. Der Durchstich erfolgte im August 1975 auf den Zentimeter genau. Die Pressarbeiten dauerten 16 Wochen und verliefen ohne Zwischenfälle.

Die Baukosten betrugen damals rund 50 Millionen Schilling (ca. 3,6 Mio. EUR) und teilten sich zu je etwa der Hälfte in bauliche und maschinelle Ausstattung auf.

Lage und Technik

Der Düker verläuft bei Donaustromkilometer 2130,5 von Norden nach Süden steigend, da die Sohlenkote des Hauptsammlers Urfahr (HSU) um etwa 1,6 m tiefer liegt als die des Hauptsammlers Mitte (HSM). Dadurch ergibt sich auch die Notwendigkeit, das Abwasser zu pumpen. Dies wird durch sechs Pumpen mit einer Gesamtleistung von 570 PS und einer Gesamtförderleistung von 1.200 Litern Abwasser pro Sekunde bewerkstelligt [4]. Von den sechs Pumpen sind zwei in der Drehzahl frei steuerbar. Im Regenwetterbetrieb kommen maximal fünf der sechs Pumpen zum Einsatz, eine dient als Reserve. In dem Düker mit einem Durchmesser von 2,4 m befinden sich um einen mittigen Revisionsgang angeordnet drei zur Regionalkläranlage in Asten führende Abwasserdruckleitungen und eine Frischwasserleitung (alle jeweils DIN 400) [5].

Der Trockenwetterzulauf beträgt etwa 200 - 350 Liter pro Sekunde und kann durch ein bis zwei kontinuierlich laufende Pumpen verarbeitet werden. Bei Regenwetter beträgt der Abwasseranfall ein Vielfaches. Mengen, die über die maximale Verarbeitungskapazität von 1200 Litern pro Sekunde anfallen, werden im HSU (Profil 3,9 mal 3,45 Meter, maximaler Zulauf von 8000 Litern Abwasser pro Sekunde) und darüber hinaus im Regenüberlaufbecken Pleschinger See zurückgestaut und nach und nach verarbeitet.

Da es im Regelbetrieb zu Ablagerungen in den Druckleitungen kommt, werden sie regelmäßig durchgespült. Dabei werden im Intervall von 30 Minuten jeweils zwei der drei Druckleitungen abgeschiebert und das Abwasser mit der Leistung von drei Pumpen durch die verbleibende Leitung gepumpt (600 Liter pro Sekunde).

Im September 2019 wurde durch den Düker eine 10kV-Stromleitung verlegt, insbesondere zur besseren Versorgung des Hafengebietes mit Strom.[6]

Endbauwerke

Die beiden Einstiegsstationen befinden sich südlich des Pleschinger Sees im Norden und östlich der Saxingerstraße im Süden. Das nördliche Bauwerk hat einen Durchmesser von 16 Metern, das südliche von etwa 10 Metern.

Kurioses

Entgegen von sich hartnäckig haltenden Meldungen hat sich folgende Begebenheit nicht im Donaudüker, sondern im Umleitungskanal (ULK) am Hafengelände Linz zugetragen:

Im Februar 1999 wurde bei einer Begehung des Donaudükers (richtig: des Umleitungskanals) ein etwa sieben Meter langes Krokodil entdeckt. Nach zwei Stunden gelang es der Linzer Berufsfeuerwehr, das Tier einzufangen. Zunächst wurde es in das leerstehende Lehrschwimmbecken der Sportanlage Ebelsberg gebracht. Eigens für das von den Feuerwehrmännern Jürgen getaufte Tier unbekannter Herkunft wurde im Linzer Zoo ein Krokodilgehege errichtet[7].

Die Röhre des Dükers ist elektrisch beleuchtet. Auch befinden sich entgegen der Pressemeldung keine Nagetiere im System des Pumpwerk Donaudükers. Ein Eindringen eines Reptils kann durch den sicheren Abschluss der Einstiegsstellen und der regelmäßigen stattfindenden wöchentlichen Begehungen ausgeschlossen werden.

Quellenangabe

  1. vgl. Naturkunde-Chronik der Stadt Linz 1974: Offline: www.biologiezentrum.at/pdf_frei/NKJB_21_0171-0186.pdf (Suche auf archive.org)
  2. vgl. Naturkunde-Chronik der Stadt Linz 1975: http://81.10.184.26:9001/pdf/NKJB_22_0153-0171.pdf
  3. vgl. Naturkunde-Chronik der Stadt Linz 1974: Offline: www.biologiezentrum.at/pdf_frei/NKJB_21_0171-0186.pdf (Suche auf archive.org)
  4. vgl. Naturkunde-Chronik der Stadt Linz 1978: Offline: www.biologiezentrum.at/pdf_frei/NKJB_23_0099-0113.pdf (Suche auf archive.org)
  5. vgl. Naturkunde-Chronik der Stadt Linz 1974: Offline: www.biologiezentrum.at/pdf_frei/NKJB_21_0171-0186.pdf (Suche auf archive.org)
  6. ooe.orf.at: Spektakuläre Kabelverlegung unter der Donau
  7. Offline: www.linz.at/presse/archiv/medis/46029.htm (Suche auf archive.org)

Weblinks

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